Bildschirmzeit an Handy, Tablet, Laptop & TV: Schaden Bildschirme unseren Augen?

3. August 2022 2 Minuten Lesezeit

Unglaublich, aber wahr: Laut einer Studie vom Branchenverband Bitkom* verbringen die Menschen in Deutschland durchschnittlich mehr als 10 Stunden am Tag vor Bildschirmen. Einer der Hauptgründe für diesen drastischen Anstieg und somit der langen Bildschirmzeit ist natürlich die Corona-Pandemie. Viele Menschen bleiben in den eigenen vier Wänden und verbringen viel Zeit mit Streaming, Videoanrufen und Online-Shopping

Kurzsichtigkeit durch Bildschirmarbeit nur ein Mythos?

Vielleicht haben Sie schon mal vom sogenannten Office-Eye-Syndrom (auf deutsch: Büro-Augen-Syndrom) gehört. Dabei jucken, brennen und schmerzen die Augen. Durch die Konzentration auf den Bildschirm vergisst man das Blinzeln und es entsteht die Symptomatik der Trockenen Augen. Die Augen sind überanstrengt. Doch das ist nicht die einzige Gefahr. Auch die vermehrte Nahsicht aufs Smartphone kann dazu führen, dass der Augapfel in die Länge wächst und sich das Auge umstellt. Dinge in der Ferne werden mit der Zeit schwerer erfassbar, die Sicht wird verschwommener. Das sind die ersten Anzeichen für eine mögliche Kurzsichtigkeit (Myopie).

Forschungen zeigen auch, dass nicht nur wir Erwachsenen davon betroffen sein können, sondern auch, dass Kinder, die zu wenig draußen spielen und stattdessen lieber Ihre Zeit vor dem Fernsehen oder dem Smartphone verbringen, eher kurzsichtig werden können. Letztendlich kann eine erhöhte Bildschirmzeit die Wahrscheinlichkeit einer Kurzsichtigkeit zwar fördern und beeinflussen, die Hauptgründe liegen aber oft immer noch vorrangig in der genetischen Veranlagung der Eltern und bei Umweltreizen. Daher führt lange Bildschirmarbeit allein nicht zwangsläufig zu Kurzsichtigkeit.

Kurzsichtigkeit durch Bildschirmzeit

Tipps, um Ihre Augen bei zu langer Screentime zu schonen

Für viele Menschen startet und endet der Tag mit einem Blick aufs Smartphone. Mit dieser Gewohnheit zu brechen und die eigene Screentime zu reduzieren ist nicht so einfach. Besonders wenn man durch den Job an einen Bildschirm gebunden ist. Dazu kommt heutzutage auch das Thema Social Media. Viele von uns wollen nichts verpassen und haben den Drang, ständig auf das Smartphone zu schauen. Sogar kurz vorm Schlafengehen schauen wir häufig noch eine Serie auf dem Smartphone.

Wenn die Augen akut überanstrengt sind, helfen befeuchtende Augentropfen und bringen schnelle Linderung. Langfristig sind verschiedene Augenyoga-Übungen und regelmäßigeres Blinzeln empfehlenswert. Die 20-20-20 Regel, bei der man alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt, das 20 Fuß (6 Meter) entfernt ist, schaut, kann helfen. Aber auch den Arbeitsplatz kann man optimieren und so Trockenen Augen vorbeugen: Mit einem größeren Abstand zum Bildschirm oder einem Blaulichtfilter in der Brille oder im jeweiligen Gerät.

Wie die Augen auf Bildschirmarbeit reagieren

Mehr bildschirmfreie Zeit

Gönnen Sie Ihren Augen auch mal eine Auszeit. Nach einem langen Arbeitstag vor dem Monitor sollten Sie nicht zu viel Zeit auf Social Media oder vor dem Fernsehen verbringen. Schaffen Sie sich hier Abwechslung: Machen Sie z. B. Sport, lesen Sie ein Buch oder veranstalten Sie einen Spieleabend mit Freunden. Besonders wichtig ist dabei, dass Sie sich mehrmals die Woche eine bildschirmfreie Aktivität schaffen. Sie werden schnell bemerken, dass sich Ihr Wohlbefinden steigert und Sie damit Ihren Augen etwas Gutes tun.

Behalten Sie Ihre Bildschirmzeit im Blick

Auch wenn Augenärzte grundsätzlich Entwarnung für schwerere Schäden an der Netzhaut durch zu lange Zeit vorm Computer geben, sollten Sie damit nicht übertreiben. Denn wie bei allem: Die Dosis macht das Gift. Und falls Sie Ihre eigene Bildschirmzeit vielleicht gar nicht groß verringern können, ist wohl der wichtigste Schritt, sich der Anstrengung für die Augen bewusst zu werden, Pausen zu machen und auch mal einige der oben genannten Übungen auszuprobieren. Achten Sie auch auf die Screentime Ihrer Kinder: Mit verschiedenen Apps können Sie die Screentime überwachen und u. a. die Nutzungsdauer des Smartphones festlegen. Den eigenen Augen zuliebe.

Auszeit von Bildschirmzeit

Quellen

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